15 - Allgemeine Histologie und Embryologie [ID:6447]
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Ich möchte heute die Vorlesung Gefäße fortsetzen. Sie hatten, war eine Schicht, am letzten Freitag

sich über Arterie und Vene kundgemacht und sind dann noch über die Herzklappe gekommen.

Und jetzt möchte ich hier nochmal an ein Gefäßsystem anschließen, das zwischen Arterie und Vene

verbindet, das ist das Kapilargebiet.

In diesem Schema sehen Sie das nochmal, eine zuführende Arterie, guter Hinweis, ja jetzt

passts, eine zuführende Arteriole als Widerstandsgefäß regelt die Perfusion eines bestimmten Kapilargebietes.

Und diese Kapillaren sind nun Gefäße, denen die Media komplett abhanden kommt, das heißt

wir haben nur noch einen Endothelschlauch, der aber von einer bestimmten Gruppe von Zellen

noch umschieden wird, das sind die Perizzyten, die nochmal eine gewisse, mehrere Aufgaben

haben, eine davon könnte sicher die sein, dass hier eine mechanische Augmentierung stattfindet.

Und dann das Wesentliche des Kapilargebietes ist, dass hier eigentlich der Stoffaustausch

stattfinden soll.

Das Blut fließt hier sehr langsam, der Druck ist stark abgefallen und jetzt ist Zeit,

dass ein Transvasalprozess stattfindet, dass Stoffe austreten und Stoffe eintreten, hier

haben wir einen Stoffaustausch, das ist die eigentliche Ernährungsfunktion sogar, der

ganze Vorgang vorher, also das Heranführen von Blut, das Regeln der Blutverteilung dient

nur dem Zwecke, dass im Kapilargebiet jetzt ein langsamer Fluss stattfindet und dass

hier besonders dünnwandige Kapillaren vorhanden sind.

Kapillare kommen von Lateinisch capillus, was haar bedeutet, also wörtlich kann man

Kapillare als Haargefäß übersetzen.

Durchmesser 5 Mikrometer etwa und danach wird das Blut wieder von Venolen aufgenommen,

über größere Venen gesammelt und dann den Kreislauf, genauer gesagt dem rechten Herzen

wieder zurückgeführt.

Es gibt hier keine Unterbrechung, es ist ein geschlossenes System, es gibt keine Möglichkeit,

dass Blut sozusagen aus diesem Gefäßsystem austritt und in einen Becken oder in einen

Zwischenraum läuft, konkret in den extracellulären Matrixraum, sondern wir haben ein geschlossenes

Gefäßsystem, das von der Arterie über die Kapillare wieder in die Venen weiterführt

und wir haben immer, auch in der Kapillare, immer noch eine endotheliale Wandstruktur,

die den Blutraum von dem interstitziellen Raum trennen wird.

Das ist ganz wichtig, eine selbstverständliche, aber eine sehr wichtige Feststellung.

Denken Sie nochmal daran, natürlich die zuführenden kleinen Arterien dienen als Widerstandsgefäße,

sie haben eine sehr, die Veränderung des Durchmessers bzw. des Radius hat einen erheblichen

Einfluss auf das Volumen, das hier durchströmt und das sorgt dafür, dass jetzt die richtigen

Gewebe zur richtigen Zeit mit dem ausreichenden Maß an Flüssigkeit, mit Blutflüssigkeit

versorgt werden.

Gucken wir uns mal so eine Kapillarstruktur im Elektronenmikroskop an, das ist für Sie

dann ein bisschen ungewohnt, vielleicht rechts die Schimmerzeichnung, man sieht dünne Schlauchsysteme,

Durchmesser etwa 5 Mikrometer, die sind hier umgeben von diesen grünlich markierten Perizyten,

wir sehen es im Elektronenmikroskop, man hat hier einen Endothelzellkern dargestellt, länglich,

ist quasi eine Plattenepithelähnliche Struktur, so eine Endothelzelle, diese grauen Schichten

ist die Basallamina, die dieses Endothel erstmal unterfüttert und dann kommt weiter

außen umgrenzendes Gewebe, entweder Bindegewebe oder Nervengewebe, das dürfte hier aus dem

Nervengewebe stammen.

Sehen, so dünn, das ist die Breite einer Endothelzelle und dann kommt diese dünne Basallamina,

was Sie hier noch sehen, hier ist ein Perizyt eingeschoben zwischen dieser Basallamina,

hier grenzt die Basallamina dieser Zelle an die Umgebung, hier haben wir in die Umgebung

zunächst einmal den Zellkern eines Perizyten eingefügt, also das ist hier die Situation,

dass Perizyten nicht vollständig, aber immer wieder unterschiedlich solche Gefäßendothelschleuche

umgeben, das Verhältnis zwischen Endothelzellen und Perizyten variiert je nach Region zwischen

1 zu 4 und 1 zu 10, also es gibt in der Netzhaut vor allem auffällig viele Perizyten, da geht

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:47:40 Min

Aufnahmedatum

2016-06-03

Hochgeladen am

2016-06-08 13:37:30

Sprache

de-DE

Tags

Histologie Embryologie Allgemeine
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